Montag, 14. Februar 2011

Treppensteiger-Elektrorollstuhl

Mir fiel auf, dass es zwar den USA, Frankreich und Groß Britannien gelingt, jeweils einen Treppensteiger-Elektrorollstuhl zu entwickeln, aber nicht Deutschland.


Warum gelingt es deutschen Technikern und Ingenieuren nicht, einen Elektrorollstuhl zu entwickeln, der den Behinderten in die Lage versetzt, ohne fremde Hilfe Treppen zu überwinden?

Fehlt das technische Können, oder ist die Aussicht auf große Gewinne zu gering, weil der Markt für diese Art der Rollstühle zu klein ist? Die USA haben inzwischen -- vermutlich aus finanziellen Gründen -- die Produktion und den Vertrieb ihres Rollstuhls eingestellt.

Der Behinderte, der wie ich selbst auf einen derartigen Rollstuhl angewiesen ist, weil keine Hilfe zur Verfügung steht, die einen üblichen Treppensteiger bedienen könnte, steht jetzt vor der Wahl, für viel Geld ein Exemplar aus Frankreich oder Groß Britannien zu importieren, und zwar ohne das teure Gerät ausprobieren zu können und ohne eine garantierte Wartung vor Ort zu haben. Die einzige Alternative -- zumindest für zu Hause -- ist der Einbau einer Transporthilfe, wie zum Beispiel ein Deckenlift.

Es bleibt ein fahler Beigeschmack: Sind die deutschen Techniker und Ingenieure nicht kompetent genug, oder sind sie zu geldgierig? Beide Möglichkeiten verstärken den fahlen Beigeschmack.


Wolf-Gero Bajohr

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